Die logopädische Therapie bei Erwachsenen
Einschränkungen in der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit bei Erwachsenen können unterschiedliche Bereiche betreffen. Somit können Einschränkung der Sprache, des Sprechens, der Stimme oder dem Schlucken auftreten.
Sind mehrere Bereiche betroffen, handelt es sich um komplexe Kommunikationsstörungen. Gerne möchten wir Sie dabei unterstützen, Ihre Kommunikationsfähigkeit wieder herzustellen oder diese weitestgehend zu erhalten.
Da nicht jeder den Weg in unsere Praxis aufnehmen kann, kommen wir auch gerne zu Ihnen nach Hause.
In folgenden Bereichen führen wir die logopädische Therapie bei Erwachsenen bei mir in der Praxis oder bei Ihnen zu Hause durch:
Aphasien sind erworbene Sprachstörungen infolge von Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die Störungen betreffen – wenn auch meist mit unterschiedlicher Gewichtung – alle expressiven und rezeptiven sprachlichen Fähigkeiten, also Sprechen und Schreiben ebenso wie auditives Verstehen und Lesen. Sie werden nach den 4 Standardsyndromen der globalen, Wernicke-, Broca- und amnestischen Aphasie klassifiziert. Daneben gibt es die Nichtstandard- Syndrome der Leitungs- und der transkortikalen Aphasien (Huber et al. 2006).
Bei der Sprechapraxie sind Willkürbewegungen der Sprechorgane nicht oder nur eingeschränkt möglich (z.B. Sprechen oder Zunge heraus strecken), während unwillkürliche Bewegungen der Artikulationsorgane (z.B. beim Atmen und Schlucken) möglich sind. Es finden sich keine peripheren Lähmungen bzw. keine wesentlichen Veränderungen des Muskeltonus der Sprechorgane außerhalb der Sprechfunktion und keine Einschränkungen des passiven Wortschatzes und des Sprachverständnis. Der zentrale Entwurf der Sprache ist vorhanden, kann aber nicht aktiv in Sprechen umgesetzt werden. Sprechapraxien gelten als erworbene sprechmotorische Störungen, bei denen eine Störung der Planung bzw. „Programmierung“ von Engrammen der Sprechbewegungen vermutet wird.
Dysarthrien stellen die häufigsten Kommunikationsstörungen im Bereich des neurologischen Fachgebietes dar und können bei den betroffenen Menschen zu erheblichen Einbußen der Verständlichkeit sprachlicher Äußerungen führen. Durch angemessene therapeutische Interventionen lassen sich diese Beeinträchtigungen in einem alltagsrelevanten Umfang verbessern.
Bei einer Artikulationsstörung ist die korrekte Lautbildung, d.h. sowohl der Einzellaut (z.B. /s/ oder /sch/) als auch alle Verbindungen, die der Einzellaut in Silben oder Wörtern eingehen kann, gestört. Erwachsene können seit ihrer Kindheit eine Artikulationsstörung haben, dies trifft insbesondere für Fehlbildungen der S-Laute (Sigmatismen) zu. Des Weiteren kann eine Artikulationsstörung auch erworben sein, infolge von Hörstörungen oder Schlaganfällen, Unfall bedingten Traumata und anderen chronischen Erkrankungen wie z.B. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Chorea Huntington oder Multiple Sklerose (MS).
Stimmstörungen äußern sich in länger bestehender Heiserkeit (ohne akuten Infekt), eingeschränkter Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen und/oder einem Fremdkörpergefühl im Kehlkopf. Sie können funktionelle (z.B. hohe Stimmbelastung in Sprecherberufen) oder organische (z.B. Stimmbandlähmung infolge von Infekten) Ursachen haben.
Unter einer neurodegenerativen Erkrankung wird eine langsam fortschreitende Erkrankung verstanden, bei der Nervenzellen abgebaut werden. Sie kann erblich bedingt sein. Zu den degenerativen Erkrankungen zählen u.a. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS), Chorea Huntington oder Morbus Parkinson. Die Erkrankungen haben Auswirkungen auf das Sprechen (Artikulation) und die Stimme.
Stottern ist eine Unterbrechung des Redeflusses durch hörbare oder stille Blockaden, Dehnungen oder Wiederholungen. Neben diesen Kernsymptomen können Begleitsymptome wie Verkrampfungen der Gesichts- & Atemmuskulatur oder zusätzliche Körperbewegungen beim Sprechen hinzukommen. Die Symptomatik kann je nach Lebensphase, Gefühlslage oder Verfassung der betroffenen Person stark schwanken.